Business Design Attack/Kill My Business Model

Die Business Design Attack-/Kill My Business Model-Methode eignet sich z.B. dazu, das eigene Geschäftsmodell in etablierten Unternehmen anzugreifen, um u.a. die Robustheit zu überprüfen, das Geschäftsmodell zu erneuern ode neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Phase 1: das aktuelle Geschäftsmodell verstehen

Die erste Phase (z.B. ein Tag) dient dazu, dass bestehende Geschäftsmodell zu verstehen. Hier macht es u.a. Sinn, zwischen dem Geschäftsmodellkern (Business Model Prototype) und dem erweiterten Business Model Prototype zu unterscheiden (für Details siehe auch Eckert, Business Model Prototyping, 2014 bzw. Business Innovation Management, 2017, beide Springer Gabler). Im Allgemeinen kann der Geschäftsmodellkern kurz-/mittelfristig nicht verändert werden. Mittel-/langfristig (situationsabhängig) ist eine Veränderung durchaus möglich.

Jeder Beteiligte (z.B interne Mitarbeiter, externe Entrepreneure, Growth Hacker), der neue Ideen zur Weiterentwicklung oder zur Erneuerung des Geschäftsmodell erarbeiten möchte, muss zunächst das aktuelle Geschäftsmodell des Unternehmens verstehen. Hier werden dann Entscheidungen und Entwicklungen aus der Vergangenheit zur Sprache gebracht und analysiert. Zudem wird dargestellt, welche Neuerungen in letzter Zeit positive oder auch negative Veränderungen erbracht haben.

Man kann in dieser Phase auch Unternehmen mit ähnlichen Geschäftsmodellen ansehen, um mögliche Anknüpfungspunkte zu finden.

Phase 2: Erste Lösungsansätze für neue Geschäftsmodelle erarbeiten

In dieser zweiten Phase (Tage abhängig von festgelegter Projektdauer) sollen die Prozessbeteiligten Lösungen für ein weiterentwickeltes und/oder erneuertes Geschäftsmodell erarbeiten. Dabei sollen den Beteiligten alle Freiheiten gegeben werden, um viele verschiedene Lösungsansätze für die in der ersten Phase festgestellten Probleme zu finden. Hier kann auch die Erarbeitung radikal neuer Geschäftsmodelle im Mittelpunkt stehen.

In dieser Phase sollen alle Teams die eigenen Ideen zu Papier bringen, Prototypen entwickeln, ... Anders als beim Brainstorming arbeiten die Teams ungestört und getrennt voneinander.

Am Ende der Phase sollen eine Vielzahl weiterenwickelter und neuer Geschäftsmodellprototypen und/oder Geschäftsmodelle vorliegen. Hier ist es wichtig, dass auch erste rudimentäre User-Stories herausgearbeitet wurden.

Phase 3: die Lösungsansätze beurteilen

In der dritten Phase werden die besten Geschäftsmodellansätze ermittelt. Bei der Beurteilung kann man z.B. die identfizierten Schwächen des aktuellen Geschäftsmodells als Kritierien heranziehen und/oder auch zukünftige Anforderungen.

Hier kommen die Entscheider des etablierten Unternehmens wieder ins Spiel. Es geht darum, welche Geschäftsmodellideen weiterverfolgt und auch durch Finanzmittel (z.B. Beteiligungskapital) unterstützt werden sollen.

Phase 4: aus den Lösungsansätzen Geschäftsmodelle umsetzen

In der vierten Phase werden die Geschäftsmodelle umgesetzt. Diese Umsetzung kann, muss aber nicht, in gemischten Teams mit internen Mitarbeitern des etablierten Unternehmens erfolgen. Es ist - insbesondere bei radikalen Geschäftsmodellen oder bei Geschäftsmodellen, die Potenzial zur Disruption haben - auch möglich, dass die Gewinner-Teams nur finanziell (z.B. Beteiligung) und selektiv fachlich unterstützt werden.

Damit baut sich das etablierte Unternehmen sukzessive ein Geschäftsmodellportfolio auf. Der Wettbewerb um Chancenanteile (siehe Blog) wird zunehmend auch ein Wettbewerb um Geschäftsmodelle sein.

Phase 5: mit den neuen Geschäftsmodellen experimentieren

In der fünften Phase wird das Geschäftsmodell in einer getrennten Einheiten am Markt weiter getestet und mit Hilfe ausgewählter Elemente des Lean Start-ups skaliert.

 

Gerne unterstütze ich Sie bei der Planung Ihres Business Design Attack. Sprechen Sie mich gerne an!